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Archiv für den Monat Juni 2013

Pichler, Bernhard (2013): Sex als Arbeit: Prostitution als Tätigkeit im Sinne des Arbeitsrechts, diesserta Verlag. (Buch)

Dass Prostitution das älteste Gewerbe der Welt ist, gilt als allseits bekannt. Abhängig von sich ständig ändernden Moralvorstellungen der Gesellschaft, genießt dieses Gewerbe mal mehr, mal weniger Akzeptanz. Dass ein solch heikles Thema oft zum Polemisieren verleitet, zeigen verschiedene, oft sehr extreme Standpunkte, die sich nicht nur in Meinungen einzelner, sondern auch in Regelungsabsichten ganzer Staaten widerspiegeln. Prostitution wird dabei oft als notwendiges Übel angesehen ein Übel, bei dem die Hauptleidtragenden meist die Prostituierten selbst sind. Die wichtigste Frage ist, ob eine Anerkennung der Prostitution als legale und sozial anerkannte Möglichkeit seinen Lebensunterhalt zu verdienen eine reale Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen der Betroffenen mit sich bringt. In Deutschland wurden 2002 die rechtliche Gleichstellung von SexarbeiterInnen am Arbeitsmarkt und deren sozialversicherungsrechtliche Absicherung verankert. Damit wurde ein Paradigmenwechsel vollzogen, der die Frauen nicht mehr vor der Prostitution bewahren, sondern vielmehr Schutz in der Prostitution gewährleisten sollte ein Ziel, das sich auch in Österreich bald durchsetzen könnte.

Fabian Kessl, Michaela Weber (2013):  Sprach- und Kulturmittlerinnen als Instrument in niedrigschwelligen Angeboten für migrantische Sexarbeiterinnen, in: Sozial Extra March 2013, Volume 37, Issue 3-4, pp 9-13.

Abstract

Die Evaluation des Projekts „JuMP In, Junge Migrantinnen in Prostitution integrieren — Abbau interkultureller Unterschiede und Verbesserung sprachlicher Kommunikation” widmete sich dem Einsatz von muttersprachlichen Honorarkräften, so genannten Sprach- und Kulturmittlerinnen, in der Aufsuchenden Arbeit mit migrantischen Sexarbeiterinnen. Im Beitrag werden zentrale Evaluationsbefunde vorgestellt.