Lettow, Susanne. Biokapitalismus und Inwertsetzung der Körper : Perspektiven in der Kritik. In: Prokla Jg. 45 (2015), Nr. 1 [= H. 178], S. 33-49
Lettow, Susanne. Biokapitalismus und Inwertsetzung der Körper : Perspektiven in der Kritik. In: Prokla Jg. 45 (2015), Nr. 1 [= H. 178], S. 33-49
Johanna Enzendorfer & Vera Scheckenbach: Weibliche Sexarbeit und sexuelle Zweckbeziehungen im Kontext der Wiener Wohnungslosenhilfe, in: soziales_kapital. wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit Nr. 13 (2015).
Zusammenfassung
Das vorliegende Buch stellt auf dieser Grundlage eine erste Bestandsaufnahme im Kontext von Sozialer Arbeit und Prostitution dar, wobei der Fokus auf der professionellen Sozialen Arbeit in theoretischer und praktischer Hinsicht liegt. Es war ein zentrales Anliegen, dass die Autoren, welche alle über ein hohes Maß an Theorie- und Praxiswissen verfügen, ihre Sichtweise des komplexen Bereiches auf der Grundlage der Methoden und Beratungsansätze der Sozialen Arbeit vorstellen. Dies erfolgte in Beziehung zu den zugrundeliegenden Lebenswelten und Bedürfnissen der damit verbundenen Zielgruppen. Der Schwerpunkt des Buches liegt eindeutig in der professionellen Sozialen Arbeit mit Frauen, die in der Prostitution tätig sind. Sowohl zur Unterscheidung und Klärung der beiden Bereiche, aber auch als wichtige Ergänzung zur methodischen Schwerpunktsetzung verstehen wir die beiden Beiträge, welche die Soziale Arbeit mit Opfern von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung thematisieren. Dies erscheint insofern sinnvoll, zumal selbst innerhalb der professionellen Sozialen Arbeit ein hoher Klärungs- und Informationsbedarf besteht. Allen Fachbeiträgen ist gemeinsam, dass ein Bezug auf Falldarstellungen aus der Praxis und auf die grundlegenden sozialarbeiterischen Methoden wie z. B. Einzelfallhilfe, Casemanagement, Gruppenarbeit, Netzwerkarbeit, Gemeinwesenarbeit und Supervision genommen wird. Damit ist es gelungen, den Schwerpunkt des professionellen Handelns in den Mittelpunkt zu stellen.
Dieses Buch gibt Einblicke in die Lebenswelt drogengebrauchender Sexarbeiterinnen. Entlang von Interviews wird illustriert, wie sie trotz ihrer Verletzungen handlungsfähig sind und täglich um ihre Würde ringen. Mithilfe poststrukturalistischer Theorien und der intersektionalen Mehrebenenanalyse werden die massiven Ausbeutungsverhältnisse untersucht und im Zuge dessen die dichotome Opfer- und/oder Täterinnenperspektive auf »Drogenprostituierte« dekonstruiert. Um der Sprach- und der damit verbundenen Rechtlosigkeit von »Drogenprostituierten« begegnen zu können, werden zudem Strategien der Selbstermächtigung vorgeschlagen.
Das Buch eröffnet dadurch neue Perspektiven auf die Praxis der Sozialen Arbeit.
Link zur Einleitung
Vortrag (PowerPoint) zum Thema
Rezension:
Döring, N. (2014). Prostitution in Deutschland: Eckdaten und Veränderungen durch das Internet. Zeitschrift für Sexualforschung, 27(02), 99-137.
Abstract:
Größe, Beschaffenheit und wirtschaftliche Bedeutung des deutschen Bezahlsex-Marktes sind nicht genau bekannt. Auch über psychosoziale Merkmale und Lebenssituationen von weiblichen, männlichen und trans* Prostituierten und ihren Angehörigen, den im Prostitutionsmanagement Tätigen sowie der Kundschaft wissen wir wenig. Der Forschungsstand ist lückenhaft, öffentliche Diskussionen und massenmediale Repräsentationen der Prostitution sind stark von Stereotypen geprägt. Unbestritten ist jedoch, dass sich mit der Verbreitung des Internet national und international der Umgang mit Prostitution wandelt. In Deutschland hat sich die Prostitutionswerbung von Printanzeigen zu großen Teilen auf Internet-Plattformen verlagert. Dadurch kommt es zu einer Vergrößerung und Ausdifferenzierung des Marktes. Mit dem kommerziellen Camsex haben sich neue computervermittelte sexuelle Dienstleistungen etabliert, die teilweise mit Prostitution Hand in Hand gehen. Schließlich ist auch die Sexarbeiter_innen-Bewegung im Internet aktiv und nutzt die erweiterten Möglichkeiten der Unterstützung nach innen und Öffentlichkeitsarbeit nach außen. Der Beitrag beschreibt und analysiert Prostitution in Deutschland und deren aktuellen Veränderungen anhand vorliegender Studien sowie neuerer Daten zu prostitutionsbezogenen Internet-Angeboten. Chancen des Empowerment im Sinne einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation von Prostituierten und einer gesellschaftlichen Entstigmatisierung freiwilliger Sexarbeit werden ebenso thematisiert wie Risiken erneuter Ausgrenzung und Re-Kriminalisierung.
Link zum Text (Paywall): https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1055/s-0034-1366591
Macioti, P. G. (2014). Liberal zu sein reicht nicht aus: eine progressive Prostitutionspolitik muss das“ Hurenstigma“ ebenso bekämpfen wie die Kriminalisierung von Sexarbeit.
Link zum Dokument: http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2014/5503/pdf/Standpunkte_07_2014.pdf
Kofler, Alexa (2014): Das neue Wiener Prostitutionsgesetz – Eine Bewertung aus der Perspektive der Sex Worker Rights Bewegung im Hinblick auf den Migrationsaspekt, Diplomarbeit an der Universität Wien.
Link: http://othes.univie.ac.at/31468/1/2014-01-31_0607698.pdf
Dorothea Czarnecki, Henny Engels, Barbara Kavemann, Elfriede Steffan, Wiltrud Schenk, Dorothee Türnau (2014): Prostitution in Deutschland – Fachliche Betrachtung einer komplexen Herausforderung